Geschichte

Foto 1: Scharnbeck © Kundel SaroSeit 1895 ist das Brillenfertigungsunternehmen schon am Markt. Vor 116 Jahren hat Urgroßvater Karl Scharnbeck im brandenburgischen Rathenow die Firmenhistorie eingeleitet. Anfangs stellte der Urgroßvater in seiner Fabrik optische Waren aus Gold her und trug so dazu bei, dass auch heute noch Rathenow als Stadt der Optik bezeichnet wird.

Karl Scharnbeck blieb im ersten Weltkrieg und so gingen die Geschäfte 1918 an seinen Sohn Georg über. Mit der Übernahme des Sohnes wurde die Produktion auf die Fertigung von Gold-Dublee-Brillen umgestellt. Nach drei Jahren Praxis machte Georg Scharnbeck seinen Meisterbrief im augenoptischen Handwerk.

Unter der Führung von Georg Scharnbeck wuchs die Belegschaft auf 50 Beschäftigte an. Eine Besonderheit war, dass der Meister genauso hart arbeitete wie die Belegschaft, um die Modelle der damaligen Zeit anzufertigen. Dazu gehörten Monokel, Kneifer, Lorgnons und Wendebrillen für Einäugige.

Foto 2: Scharnbeck © Kundel SaroGeorg Scharnbecks Sohn Hans wurde 1926 geboren und trat seine Lehre 1948 im elterlichen Betrieb an. Zu dieser Zeit fand die Umstellung von Dublee- auf die preiswerteren Nickelfassungen statt. Von da an stellte Scharnbeck Nickelbrillen, Metallbrillen und Klappbrillen für den Markt her.

In den 50er Jahren wurde bei Scharnbeck der Reparaturservice und die Ausführung von Sonderanfertigungen begonnen. Dies war die Brücke zum heutigen Unternehmensprogramm. In den 50er Jahren hat man bei Scharnbeck für die deutsche Bevölkerung Brillen gefertigt und die 70er Jahre waren fast ausschließlich auf den Export ausgerichtet.

 

Foto 3: Scharnbeck © Kundel Saro

1969 übernahm Hans Scharnbeck nach abgeschlossener Meisterausbildung den Betrieb. Am 8. Mai 1972 drei Jahre nach der Übernahme wurde der Betrieb verstaatlicht und in die PGH- Produktionsgenossenschaft Dunker eingegliedert. Die PGH wurde zur Fusion noch umbenannt und trug von nun an den Namen Hermann Dunker, der zwar systemkonformer Antifaschist war, aber mit Brillenfertigung eigentlich nichts am Hut hatte.

In den Jahren der DDR hat der Eigentümer Hans Scharnbeck als Meister und Ansprechpartner für Spezialanfertigungen im VEB Betrieb seine Position zugeteilt bekommen. 1980 machte sich sein Sohn Stefan auf den Ausbildungsweg und begann eine Lehre in Berlin-Friedrichshagen bei Götz Goetler, dem „Guru“ für binokulares Sehen.

Stefan Scharnbeck beendete die Lehre zum Optiker 1983 mit so guten Ergebnissen, dass er 1986 die Meisterschule für Optiker in Jena besuchte und 1988 als Augenoptikermeister verließ. Damals wohnte Stefan Scharnbeck in Berlin und konnte durch einen Tausch eine Wohnung in Potsdam bekommen und zog so nach Potsdam.

Foto 4: Scharnbeck © Kundel SaroAb dem 1. Januar 1989 führte Stefan Scharnbeck mit seiner Frau ein eigenes Geschäft in Potsdam, welches sie dem pensionierten Optiker Werner Badrow abkauften. In der Anfangzeit kämpften sie mit dem typischen DDR – Versorgungsproblemen und arbeiteten bis zu 16 Stunden täglich.

Mit der politischen Wende änderten sich die Zeiten und für den Unternehmer Stefan Scharnbeck ging es bergauf. Er konnte den Familienbetrieb zurückkaufen und das Familieneigentum sanieren.

Heute hat Scharnbeck wieder mehr als 25 Mitarbeiter, bildet Lehrlinge aus und hat 5 kleine Geschäfte in Potsdam und Umgebung. Stefan Scharnbeck besitzt die Kompetenz in Fragen rund um die Optik und so engagiert er sich seit 1993 im Auftrag der Handwerkskammer Potsdam als Sachverständiger für Augenoptik und hat 2010 erfolgreich den Abschluß als Optometrist (ZVA) erworben.